2 Nordsee und Englischer Kanal

4.Mai 2014

Am 1. Mai ging es nach langer Abschieds- und Geburtstagsfete an Bord, die bis in den frühen Morgen ging, nach dem Frühstück los. SAM_3236

SAM_3233Aber schon nach 2 Stunden kamen unschöne Geräusche aus dem Motorraum. Maschine aus und untersucht. Es fehlten 12 Liter Motoröl. Wie konnte das sein? Erst einmal Öl nachgegossen und gestartet. Und jetzt konnte man sehen, woran es lag: Die Ölfilterdichtung war nach dem Filtertausch so undicht, dass Fontänen herausschossen. Nach 2 Stunden war alles wieder repariert und der Motor hat wohl keinen Schaden genommen. Am nächsten Morgen in Ijmuiden hat es mit 6 Beaufort geblasen, so dass wir im Hafen blieben, noch 300 Liter Diesel tankten und das wichtigste – Öl besorgten und den Rest auffüllten. Am 3. Mai gings dann weiter. Es sollte nur bis Scheveningen gehen, aber wir hatten Nordwind. Und den wollten wir nutzen, um weiterzukommen. So sind wir eben die nächste Nacht auch noch durchgesegelt und schließlich nach einer mondlosen stockfinsteren Nacht auf den Vlanderschen Gronden in Boulogne sur Mer gelandet.

6. Mai 2014

Es blieb nur bei einer Nacht in Boulogne, denn Südostwind war vorhergesagt. Und das wollten wir wieder einmal nutzen.VorDieppe514.JPG Die Beatrice, aufgenommen von der Zora. Zusammen mit der Zora, die wie wir die Flagge des MSC (Mittelmeer Scipper Club) führt, haben wir die etwas mehr als 50 Seemeilen weite Fahrt nach Dieppe gemacht.

20140506_162813 Hier werden wir noch mindestens eine weitere Nacht liegen bleiben, denn wir wollen unsere Reise ein wenig entschleunigen. Außerdem wird Sturmwetter erwartet. Dieppe ist eine typische Normandie-Stadt mit vielen Fischern und Fischständen überall.

7. Mai 2014

Neue Segelabenteuer gibt es nicht zu berichten, das Wetter ist so schlecht, dass wir wohl noch einige Tage hier in Dieppe bleiben werden. Ich habe keine Lust, etwas im Sturm zu riskieren. In Dieppe gibt es aber auch einiges zu sehen.

SAM_0865So etwa eine Kirche geschmückt mit Schiffsmodellen und maritimen Bildern .

20140507_214720 So schön ist es heute Abend nicht mehr im Hafen, es bläst und regnet. Und wenn ich den Wetterbericht ansehe, dann wird sich bis Montag nichts beruhigen.

SAM_0861 Die Steilküste wird hier Alabasterküste (Albatre) genannt und ist  auch bei Regen imposant.

13. Mai 2014

Heute ging es endlich weiter. Aber bevor wir starten konnten, kam der Zoll an Bord. Mit 7 Beamten… und alles wurde geprüft und untersucht. Auf dem Foto ist nur einer zu sehen, denn Fotografieren war verboten. SAM_3423.JPGAber natürlich war alles in Ordnung. Der Wetterbericht hatte uns Hoffnungen gemacht, mit einer Nachttour Cherbourg ansteuern zu können. Aber anders als angekündigt, drehte der Wind nicht nach Nordwest und wurde auch nicht schwächer. Vor Fecamp stand dann die Entscheidung an, gegen 5 Beaufort bei sehr hoher alter und neuer Wind- Welle genau gegenan zu knallen oder nach Le Havre abzudrehen. Die Entscheidung fiel gegen eine Nacht in der Achterbahn und für Le Havre.

15. Mai 2014

Nachdem wir die ganze Nacht durchgesegelt sind, kamen wir vor Sonnenaufgang in  Cherbourg an. Aber bei Dunkelheit einlaufen schien zu gefährlich, da vor der äußeren Wellenbrechermauer einige Felsen knapp unter der Oberfläche liegen. So hieß es warten auf Licht. 20140515_054229

Dann konnten wir mit extremen Strömungen einfahren. Übrigens: Hier um den Hafen herum stehen sehr viele Palmen, und auch Napoleon reitet unter Palmen.20140515_135948  

17. Mai 2014

Gestern hatten wir eine traumhafte Reise zur Insel Guernsey. Strahlender Sonnenschein und Wind 4 Beaufort aus Nordost. Besser geht gar nicht. Und was hatte ich mir Gedanken gemacht, unbeschadet durch das berüchtigte Alderney Race zu kommen. Es war ein unglaubliches Erlebnis mit einer Strömung von über 10 Knoten durch eine brodelnde See zu rauschen. Bei jedem anderen Wetter nicht zu machen, aber wir hatten Glück. Die bekannten Strudel mussten natürlich trotzdem umfahren werden. Und dann nach rauschender Fahrt an Alderney vorbei in Guernsey am Ponton angelegt, von wo wir nach kurzer Zeit bei entsprechendem Wasserstand über der Barre durch die Hafenbediensteten abgeholt wurden und einen Liegeplatz im Victoria-Hafen zugewiesen bekamen. 20140517_153054

Bei Temperaturen von 28 Grad geht es uns unter Palmen (wirklich, hätte ich auch nicht geglaubt) einfach nur gut.

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18. Mai 2014

Heute sind wir mit dem Bus einmal rund um die Insel gefahren. Insbesondere im Norden und im Westen gibt es sehr bizarre Felsküsten.SAM_0958

Es ist schade, dass wir nicht noch ein paar Tage länger bleiben, aber es ist vorhersehbar, dass übermorgen der Wind und das Wetter nicht mehr zu unserem Kurs passen. SAM_0959

19. Mai 2014

So, jetzt sind wir am Ausgang des Englischen Kanals angekommen. Die nächsten Berichte werden dann wohl unter der Überschrift „Biscaya bis Spanien stehen. Aber erst einmal zur Fahrt heute. Gegen 23 Uhr sind wir in Roscoff in der Bretagne eingelaufen. Sehr spannend, da ströhmungsreich und im Dunklen. Aber auch unterwegs mit Überraschungen: Regen, dann plötzlich aus heiterem Himmel Böen mit 6 bis 7 Beaufort, so dass die Genua nicht mehr zu halten war und abgeworfen werden musste. Hard Work auf dem Vorschiff! Winddrehung auf West mit entsprechend langen Atlantikwellen. Der Atlantik ist schon überall zu spüren… Und bis Gibraltar ab jetzt unser Revier. Übrigens: Die Lili, die schon in Dieppe die Schlechtwetterzeit mit uns verbracht hat, liegt auch hier im Hafen. Und noch ein „Übrigens“: Wenn ihr uns nicht in der Karte seht, dann liegt das nicht daran, dass wir untergegangen sind, sondern weil der Internet-Transponder einen Deffekt hat, welchen auch immer. Wir werden (über Funk) von den anderen Schiffen gesehen und sehen auch alle anderen. Halt nur Internet funktioniert nicht.

20. Mai 2014

Wir haben uns heute einmal Roscoff angesehen und die Ile de Batz. Hier ein paar Bilder, die die Küste zeigen.20140520_154957 Oben Blick auf die Ile de Batz, unten auf Roscoff 20140520_155027 SAM_0971

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Das ist die letzt Ecke zum Channel, der Pointe  de St.Matthieu.

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– weiter geht’s bei „Biscaya bis Spanien“ –

16 Gedanken zu „2 Nordsee und Englischer Kanal

  1. Hallo Crew of the Beatrice,

    Guernsey, I have been often there, since I had the Baron maintained at the local Airfield. The Airport is a, compared to England, really cheap place, since the taxes are so much lower.

    Ups, englisch ? Na Guernsey war ich mindestens 1 mal im Jahr zur Wartung des Fliegers. Haben wir immer in Guernsey machen lassen. Halber Preis.

    Aber wenn Du eine wirkliches Paradies sehen willst musst Du nach Sark. Es ist wirklich ein Paradies. Keine Autos etc. Man kann aber mit nem Boot hinfahren. Wunderbar. Ich könnte versuchen Mervyn Dacey zu erreichen. Er wohnt dort. Wir sind gute Freunde und sein Sohn hat seinen Flugschein auf der Baron gemacht.

    Du errinerst mich an Sachen welche ich längst vergessen hatte aus einem früheren Leben.

    Ich hoffe das es Euch nicht zu schwer fällt dort weg zu skippern. eine schöne Insel, wie Eure Bilder es schön eingefangen haben.

    Gute Weitereise. Wir folgen gespannt was da so noch kommt.

    Gruss
    Kuni

  2. Hallo Urlauber (kann man ja jetzt wohl endlich so sagen),
    wir freuen uns für Euch, dass Ihr nun endlich in Ruhe im Hafen entspannen könnt und nicht im Mistwetter dort liegt weil es nicht weitergeht. Das ist also das viel gelobte Klima der Kanalinseln. Genießt die Tage dort und die Sonne!
    Liebe Grüße von Dietmar und Edda

  3. Hallo Crew,

    es ist sehr interessant euren Kurs zu beobachten. Da ihr demnächst in Cherbourg einlaufen werdet, habe ich mich mal über die „must see“ – sights (wie der Franzose sagt 😉 informiert:
    unbedingt sehenswert ist laut Wikipedia das Museum La Cité de la Mer, “ in dem u.a. das größte öffentlich zugängliche Atom-U-Boot (Le Redoutable) sowie der Bathyscaph Archimède ausgestellt sind. Dem Museum ist zudem ein 12 Meter hohes Aquarium und eine Ausstellung zum Thema Ozeane angegliedert.“ – Nur, falls es mal wieder zu stürmisch zum Weitersegeln wird. Der Marinestützpunkt scheint wohl ´ne ganz aufregende Geschichte zu haben.

    Grüße von den Daheimgebliebenen

  4. Hallo Ihr Seebären,
    na – Wettsegeln mit der Zora nach Le Havre gewonnen?
    Wir verfolgen Eure Fahrt regelmäßig und freuen uns für Euch, dass Ihr endlich wieder Wind in den Segeln hattet. Gerne wären wir auch zu Eurer Abreise nach Monnickendam gekommen, aber das war ja nun leider nicht möglich. Und wenn wir ab Anfang Juni unseren Urlaub in der Südbretagne verbringen sind wir vermutlich wieder zu spät und Ihr bereits weiter … Also werden wir uns weiter Eure schönen Bilder ansehen!
    Liebe Grüße von Dietmar und Edda

  5. Hallo ihr drei, wir wünschen euch für diese Woche bestes Wetter, damit die Reise weitergehen kann und ihr keinen Hafenkoller kriegt. Auch wir auf dem Land hatten ein stürmisches und verregnetes Wochenende. Keine Rede vom Motorradfahren, dafür Glühwein am Kamin. Auch wir wollen wieder raus. Bis dahin Michaela und Lothar

  6. Hallo Hubert,

    wie geht es Dir, meine Töchter (Eileen und Fiona) fragen, was es alles Dieppe zu sehen gibt?

    Norbert, Fiona und Eileen

  7. Schön! Schön!
    Allerbeste Kaputzenwettergrüße von nebenan!
    Die Zora Crew Brigitte und Alois

  8. Hallo Kapitän Hubert und Crew! Waren eine Woche in Mallorca,haben tort auch viele schiffe gesehen,und haben an euch gedacht.Wir wünschen euch auch weiterhin viel Spaß,und nicht so viel hohen Seegang. Liebe Grüße aus Oederan,von Antje,Uwe und Ronny.

  9. ersuche mir gerade einzureden, daß es bei Regen in der Normandie auch nicht so toll ist. Das macht es hier erträglicher 😉

    Mast- & Schoot-Bruch (wünscht man keinem, sagt man aber trotzdem – glaube ich)

    LG aus dem Rheinland

  10. Ahoi an Kapitän Hubärt und seine Crew,
    in diesem netten Städtchen lässt sich’s sicher gut verweilen.
    Selbstverständlich verfolgen auch wir jede eurer Seemeilen.
    Da kommt schon ganz schön Fernweh auf.
    Wir haben angefangen, dein Haus zu verwüsten, also sei froh, das du weit weg bist.
    Wir wünschen euch ganz viel Spaß und immer ’ne Handbreit Wasser unterm Kiel.
    Und nicht den kleinen An- und Ableger vergessen 🙂

    Liebe Grüße von Kai und Ines

  11. Der Weg ist das Ziel und Zeit habt Ihr genug. Sabine und ich beneiden Dich und Deine Crew. Wären auch gerne auf hoher See, aber leider gibt es da so etwas wie Arbeit noch. Ansonsten schauen wir täglich auf die Seite und freuen uns über neue Berichte.
    Liebe Grüße aus Lich

  12. Geile Sache das! Hab euch ständig im Blick hier in Coesfeld auf der Arbeit. Dann segelt mal locker weiter, ihr Seebären.
    Wir waren übrigens Gestern bei Cola zum Geburtstag. Sabine war auch mit und echt gut drauf.

    Viele Grüße an die Crew der Beatrice von Bernie, Andrea und Linda

  13. Hi ihr drei, gut das Pauli seine Angelkiste dabei hat. Da kann gar nichts schiefgehen – die kennen wir seit dreißig Jahren 🙂 Schleppangeln ist seine Spezialität. Michaela und Lothar

  14. Ahoi (Wenn man das als Landratte aussprechen darf)

    Sind dauernd am beobachten wie es weiter und weiter geht. Haben uns ja extra die iPad Version von Marine Traffic gekauft damit wir Euch auch immer schön im Auge haben.

    Ich hoffe Euch geht es gut und geht ja den Stürmen aus dem Wege. Entschleunigen ist immer gut, da kann man sich auch die Zeit nehmen die Häfen und die dazugehörenden Städte anzuschauen. Speziell das Essen und Trinken geniessen.

    Besteht die Möglichkeit, dass Ihr auch ein paar Bilder in den Blog reinbringt ?

    Natürlich soll das bearbeiten des Blogs nicht mehr Zeit dauern als das skippern und geniessen.

    Auf jeden Fall hast Du es geschafft, dass wir nun Dauerfernweh haben.

    Auf jedenfall sagt Naomi nun wenn ich auf dem Pad schaue wo Du steckst : „Ist da Hubert auf seiner Beatrice“

    Sie lässt Dich grüssen und hat darauf bestanden das ich ihr vorlese was ich Dir schreibe.

    Auch Grüsse von Ludy und mir natuerlich.

    Bis bald
    Kuni

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