30. Mai 2015
Die Überfahrt nach Sizilien ist geschafft. Todmüde nach einer wellenbewegten Nacht gilt es nun, erst einmal zu schlafen. Gelandet sind wir an der Nordwest-Ecke Sizilien, in San Vito.
Was wir schon gesehen haben: eine schöne Gegend so ganz anders als Sardinien, alles recht einfach gehalten, was die Gebäude betrifft, kein Protz, teilweise auch unaufgeräumt, schon irgendwie so, wie man sich Süditalien vorstellt. Das meine ich nicht negativ, sondern recht wohlfühlend. Der Hafen ist auch gemütlich, nichts überkandidelt, die Liegegebühren ließen sich noch verhandeln. Hier noch ein Blick von Bord der Beatrice ausUm euch einen Eindruck über diese herrliche Gegend zu verschaffen, hier noch ein paar Bilder aus San Vito.Am Hafen Die Fischer flicken ihre Netze
1. Juni 2015
Heute sind wir bei angenehmem Wind nach Palermo weitergefahren, in die Stadt der Mafia. Scheint zu stimmen, denn die Hafengebühren wurden für schlechte Leistungen exorbitant hoch berechnet. Und direkt vor dem Hafen findet ein Konzert für die Legalisierung von Marihuana und gegen den Drogenhandel der Mafia statt, wie immer man das verstehen soll. Der erste Eindruck von Palermo: dreckig, heruntergekommen, aber viel Flair.
2. Juni 2015
Alle Geschäfte sind geschlossen, die Menschen gehen herum wie an einem Feiertag… richtig, heute ist die Festa della Repubblica, das Fest der Republik. So ist es recht ruhig in Palermo. Wir haben sehr lecker und reichlich in einem Straßenrestaurant gegessen und haben noch einige Eindrücke dieser Stadt aufnehmen können. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: es gibt recht schöne Ecken in Palermo das Erdbeben 1968 hat nicht alles zerstört.
3. Juni 2015
Weiter ging die Fahrt Richtung Osten – bis Cefalu heute. Dort wollten wir ankern, aber der (leichte) Wind blies genau in die Ankerbucht. So ging es doch in den Hafen. Die dort angegebene Höhe der Liegegebühren habe ich nicht akzeptiert, zumal es weder Toiletten noch Duschen gibt, und gesagt, ich werde weitersegeln. Jetzt wurde der Preis um 20 Euro gesenkt. So blieben wir … und das hat sich gelohnt, denn Cefalu ist sehr schön. So stellte ich mir Sizilien vor Hier gibt es ein altes arabisches Waschhaus, alles funktioniert noch Ein Blick über den Hafen
4. Juni 2015
Heute bei Totalflaute nach St. Agata gefahren als Zwischenstation zu den Eolischen Inseln. Am Hafen kann man gut umsonst ankern oder für viel Geld am Steg liegen.
6. Juni 2015
Weiter ging unsere Reise zu den Eolischen Inseln, die manchmal auch Liparische Inseln genannt werden, nach der größten unter ihnen, Lipari. Es sind wunderschöne Inseln, die genau das haben, was man sich unter „Südliche Inseln“ vorstellt. Zuerst haben wir unseren Anker in Vulcano fallen lassen. Das ist, wie der Name schon sagt, eine Vulkaninsel. Und es stinkt nach Schwefel, wenn der Wind vom Land kommt. Das tut er auch, denn wir liegen ja vom Seewind geschützt.
Wenn man im Meer schwimmen geht, kann man sich aussuchen, wie warm das Wasser sein soll. Näher an den sprudelnden heißen Gysieren wird es auch immer wärmer. Oder man steigt in ein heißes Schwefelbad. Das soll sehr gesund sein, doch den Gestank wird man wohl nicht mehr aus der Badehose herausbekommen. Oder die Badehose löst sich auf. Darauf habe ich lieber verzichtet.
Heute sind wir weiter nach Lipari gefahren. Eine wunderschöne Insel.
Wir liegen hier sehr schön und haben immer etwas zu beobachten.
Wir waren gerade in der Kirche. Dort ist der Küstenabschnitt als viele Meter großes Modell nachgebaut.Hier werden wir noch etwas länger bleiben, bevor wir zum lavasprühenden Stromboli weiter segeln.
Kaum zu glauben, aber hier ist schon 1000 Jahre v.C. mit Steinen gebaut worden, wie wir bei den archäologischen Ausgrabungen erfuhren.
8. Juni 2015
Eine ruhige Fahrt zur aktiven Vulkaninsel Stromboli. Oben steht immer eine Qualmwolke.
Es sollten eigentlich Mooringbojen ausgelegt sein, waren aber nicht. Also hieß es jetzt Anker fallen lassen.
Auf jeden Fall war es trotz der Strömungen und der ungeschützten Lage eine ruhige Ankern acht.
9. Juni 2015
Es sollte ja noch ein Tag vor Anker am Stromboli werden. Aber früh morgens wurde die Dünung dann doch zu stark, und es sah so aus, es würde nicht weniger – im Gegenteil. Also nur noch kurz an der Nordwest-Ecke des Vulkans vorbei, wo die Lava fließt, denn sehen wollten wir solch ein Naturschauspiel ja doch…
dann Kurs auf die Straße von Messina.
Dort sind wir dann Scilla angelaufen. Jawohl, genau dieses Scilla, gegenüber von Charybdis , die Homer in der Odyssee beschreibt, wo Odysseus seine Schwierigkeiten mit den Strudeln hatte… und mit den Sirenen. Wir kamen glimpflich davon und liefen in einen Hafen ein, der zum festmachen nur ein paar Bojen ausgelegt hat, aber ansonsten traumhaft schön ist, mit den Fischerhäusern am Wasser, den verwinkelten Gassen…
Hier trafen wir dann diese legendären Schwertfischfänger auf ihren Booten mit den riesigen Aussichtstürmen und Auslegern , von denen die Harpunen auf die Schwertfische geschleudert werden. Ich hatte davon gelesen, aber ich konnte nicht glauben, dass es das noch gibt. Jetzt habe ich es aber erlebt! Deshalb hier ein paar Bilder.
Die Schwertfische werden ausgenommen…
und so liegen die Schwertfische dann vor dem Fischgeschäft. Scilla gehört ja nicht zu Sizilien, liegt auf der kalabreser Seite der Straße von Messina. Da wird jetzt ein neues Kapitel geschrieben.
er Seite
Hallo Hubert und Sabine,
euren Eindruck von Palermo hatte ich auch, möchte da auch nicht tot überm Zaun hängen. Auf eurem Kurs müsste eigentlich auch Cefalu liegen. Ist ein nettes Städtchen mit schöner Altstadt und guten Restaurants am Hafen.
Viel Spaß noch.
Wenn ihr Empfang habt, versuche wir mal eine Liveschaltung vom Treffen.
Ja, Cefalu ist wohl unser nächster Halt. Zum Treffen werden wir mal eine Lifeschaltung probieren.
Wow, jetzt gebt Ihr aber Gas! Wir sind aktuell in Licata, machen ein paar Tage Pause nach bereits über 700nm in diesem Jahr, um dann weiter zu segeln. Grobe Richtung: Malta. Wo wir genau sind, seht Ihr übrigens hier: http://aprs.fi/#!call=a%2FDC7BN&timerange=3600&tail=3600
Aber wenn Ihr weiter so schnell seit, dann sehen wir uns ja nächste Tage… 🙂
Viele Grüße von der anyway
Sandra und Berthold
Ich hoffe, wir sehen uns